Du kommst aus dem Urlaub und fühlst dich gerade so verloren. Du weißt gar nicht richtig, wo anfangen und wo aufhören. Bist noch nicht richtig angekommen. Dein Körper vielleicht schon, aber deine Gefühle schwelgen noch im fernen Reiseort. Was ich diesmal nach meiner Rückkehr erlebt habe und wie ich meinen Urlaubs-Heimkehr-Flash ausgetrickst habe, erfährst du hier.
Wie ich meinen Urlaubs-Heimklehr-Flash überwunden habe und was du daraus vielleicht mitnehmen kannst.
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Meine persönliche Geschichte
Die 6 hilfreichen Tipps
Mein Urlaub war toll. Es hat einfach alles gestimmt, was für mich wichtig war und Bedeutung hatte. Die Sonne schien warm und nicht zu heiß. Das Meer war klar und die Wellen seicht. Stundenlang schwappte ich mit meiner heißgeliebten Schwimmnudel darauf herum. Die Sonnenuntergänge, der Sand unter meinen Füßen und die Pyrenäen im Hintergrund, einfach traumhaft. Die französische Sprache klingt für mich wunderschön, auch, wenn ich sie nur bedingt verstehe.
Und ich liebe die Atmosphäre auf meinem Lieblingsmarkt in Revel mit den unterschiedlichsten Düften von eingelegten Oliven, Lavendelseife, Paella, frischem traditionellen Baguette und Fromage de chèvre, dem Ziegenkäse vom Bauernhof nebenan. Entspannte Menschen locker fröhlich plaudernd im Café unter den schattigen Arkaden.
Wir wohnten in einem kleinen idyllischen Handwerkerdorf an einem wunderschönen Bach mit Kaskadenlauf hinter dem Haus. Ein ganzes Seminarhaus aus dem 16. Jahrhundert nur für uns. Meine Familie und mich.
Liebevoll eingerichtet von einer amerikanischen Künstlerin, deren Passion es war, einen Ort zu schaffen, wo Menschen in südfranzösischem Flair ihrer Kreativität freien Lauf lassen können.
Zwei Wochen verbrachte ich mit Menschen, die mir sehr am Herzen liegen und die ich teilweise seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ich war glücklich dort und verspürte tiefe Freude.
Gemeinsam essen, schwimmen, in den Pyrenäen wandern, tiefe Schluchten und Hängebrücken überqueren, weltberühmte Kathedralen besuchen, durch die Straßen schlendern und das französische Flair auf mich wirken lassen. Alles tief in mich einsaugen und mich treiben lassen. Das war mein Urlaub.
Und Heimfahren muss man auch!
Ich hatte keine Lust. Das geht mir meistens so am Ende eines Urlaubs.
Erstmal will ich nicht von Zuhause losfahren, weil mein Bett ja das gemütlichste von allen ist und die Fahrt sooooo lange dauert und ich außerdem gerade so im Flow bin. Und ich hasse Packen. Schon immer. Überwindungstricks hin oder her.
Wenn ich dann im Auto sitze, brauche ich noch wenige Minuten bis ich die Situation akzeptiert habe und nach kurzer Zeit freue ich mich dann auf alles was kommen wird.
Und JUHU, ich fahre in den Urlaub!
Ein bisschen habe ich mich dann doch auf zuhause gefreut, es ist ja auch schön daheim zu sein und viele Lieblingsmenschen leben auch dort.
Die Heimfahrt haben wir ein bisschen hinausgezögert. Das letzte Pain au Chocolat und den letzten Café au lait in Frankreich trinken. Ein Halt in Zürich, zum Treffen mit den Kindern und ein bisschen Füße vertreten und letzte Sonnenstrahlen tanken.
Irgendwann nach der schweizerisch-deutschen Grenze gab es ein Hinweisschild - historisches Engen - noch nie davon gehört. Aber historisch klingt gut. Also haben wir dort zu Abend gegessen, draußen unter freiem Himmel. Wahrscheinlich das letzte Mal in diesem Jahr. Mir fällt auf, wie ungewohnt es ist, wenn Menschen mich wieder in deutscher Sprache verstehen. Daran gewöhne ich mich sicher schnell wieder.
Am nächsten Morgen war ich früh wach. Das erste Mal allein seit 16 Tagen.
Ein komisches Gefühl war das.
Eigentlich kann ich sehr gut mit mir allein sein und liebe und brauche das auch. Nur heute Morgen weiß ich gar nichts mit mir anzufangen. Es ist kalt draußen. Warum hat mir das eigentlich niemand gesagt, dass es in Deutschland so kalt ist? Grau ist es. Nebelig. Sonnenschein wo bist du? Urlaubsfeeling du fehlst mir.
Es gibt viel zu tun. Auspacken, Wäsche waschen, meine Emails lesen, einen Blogartikel schreiben - einen anderen als diesen hier hatte ich geplant. Mal wieder auf Xing schauen, meine neue Praxis weiter einrichten, Post bearbeiten, einkaufen und noch so ein paar viele Dinge mehr. Ich sitze einfach nur gemütlich auf meinem Stuhl mit einer Tasse grünem Tee und sinniere vor mich hin. Die Gedanken schwelgen an die vergangenen Tage, ich lasse Revue passieren, was ich erlebt hatte. Sortiere im Kopf, was schön war, was sehr schön und was vielleicht weniger schön.
Aber was mache ich heute? Wie kriege ich mich von diesem unglaublich gemütlichen Stuhl herunter? Muss ich überhaupt jemals wieder aufstehen?
Auf Mindset-Tricks habe ich keine Lust. Positiv denken auch nicht. Morgengymnastik schon dreimal nicht.
Also überlege ich mir, worauf ich tatsächlich Lust habe.
Was fehlt mir gerade und was brauche ich und was möchte ich jetzt am allerliebsten tun? Mal abgesehen von allem, was ich tun sollte, abgesehen von allem was andere denken, was zu tun ist und was man halt so macht nach einem Urlaub.
Mir fällt auf - Ich brauche jetzt Menschen! Ich habe jetzt einfach Lust jemanden zu sehen, den ich mag und dem ich erzählen kann was ich Tolles erlebt habe. Alles heraussprudeln lassen, meine Freude und Begeisterung über den Urlaub und meinen Urlaubs-Heimkehr-Flash besiegen.
Es ist 7.30 Uhr am Montagmorgen. Wer hat da Zeit? Wen könnte ich anrufen und vor allem, auf wen habe ich jetzt Lust? Meine Freundin. Ich schreibe ihr. Sie antwortet, dass sie heute arbeitet. Das hatte ich mir natürlich schon gedacht.
Meine Eltern. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie spontan Zeit haben ist fifty-fifty, da sie als Rentner unglaublich viele Termine zu erledigen haben. Ich schreibe ihnen trotzdem und warte auf die Antwort. Und warte....
Auf was habe ich noch Lust? Ich brauche eine Alternative.
Rausgehen? Nee, dort ist es so traurig. Etwas lesen? Nein, keinen zusätzlichen Input bitte. Also schwelge ich in meinen Erinnerungen und probiere in Gedanken ein paar Aktivitäten aus, die mir jetzt Spaß machen könnten. Bestimmt finde ich etwas Schönes. Natur wäre gut. Aber es ist nicht schön draußen. Also müsste ich warten, ob es noch schöner wird.
Jetzt rufe ich meine Mutter an. Sie geht nicht ans Telefon. Das habe ich geahnt.
Weiter mit Nachdenken!
Also, was war schön im Urlaub und was möchte ich daraufhin verändern in meinem Leben? Ich überlege, welche Punkte ich ganz konkret in mein Leben übernehmen möchte. Ich habe einige neue Menschen kennen gelernt und wieder getroffen, die ganz unterschiedliche Lebenskonzepte führen als ich es tue. Und es ist für mich immer spannend, dort hineinzutauchen und zu überlegen, ob ich davon etwas in mein eigenes Leben übertragen möchte. Ich finde, es gibt immer neue und hilfreiche Ideen anderer, die auch meinen Alltag und Lebensweise bereichern können. Das Leben ist schließlich ein Prozess und strebt immer nach Wachstum, also ich auch. So denke ich darüber nach, was ich persönlich an mir ändern möchte und im Haus und im Umgang mit bestimmten Menschen. Auch meine beruflichen Ziele prüfe ich noch einmal gedanklich.
Das Telefon klingelt. Meine Mutter. Bisschen Smalltalk. Ja, der Urlaub war sehr schön. Wo seid Ihr gerade? Kann ich zum Frühstück kommen? Ich habe keinen Kaffe mehr und möchte mal wieder Vollkornbrot essen und außerdem möchte ich Euch sehen und mir fällt gerade die Decke auf den Kopf.
JA. Komme einfach vorbei.
JUHU!
Das Frühstück war toll, soviel erzählt habe ich glaube ich selten vom Urlaub. Gegessen habe ich wenig, dafür viele Fotos gezeigt und gequasselt und berichtet von unseren Erlebnissen und schönsten Sehenswürdigkeiten. Ich blieb lange. Plötzlich kam die Sonne heraus. Es wurde warm. Meine Motivation kehrte zurück und ich hatte Lust, heute noch einige Dinge zu erledigen.
Okay. Was genau? Ich möchte es mir schön machen zuhause. Blumen sind perfekt. Und ich will raus. Am besten in den Garten. Der hat es eh nötig. Schnell ein paar Gräser und Hortensienblüten bei den Eltern stibitzt und kleine Zierkürbisse gekauft und ab nach Hause.
Den Tag nach meiner Urlaubsrückkehr halte ich mir immer von Terminen frei. Damit ich die Möglichkeit habe, spontan zu entscheiden, was ich tun möchte. Das war in diesem Fall perfekt. Denn ich brauchte heute die Zeit, um langsam daheim anzukommen.
Mein Nachmittag im Garten war wunderschön mit Sonnenschein und dem Duft von verwelkten Blättern und Gartenkräutern. Unseren Esstisch habe ich schön dekoriert, meine Koffer gemütlich ausgepackt, auch gewaschen, nebenbei, den leckeren französischen Käse vom Markt genossen und die lustigen bunten Tomaten, die ich teilweise vorher noch nicht kannte. Als es dunkel wurde, hatte ich einiges im Garten abgeschnitten, verschönert und gepflegt.
Mein Freund kam heim, irgendwann spät abends und fragte mich:" Wie war dein Tag heute?"
Ich antwortete : "Schön war er. Ich bin glücklich. Und morgen schreibe ich einen Blogartikel." Nicht den, welchen ich geplant hatte zu schreiben, sondern einen über
meinen Urlaubs-Heimkehr-Flash, den ich heute glücklich überlistet habe.
Hier einmal speziell für dich, meine Ideen und Vorschläge, die dir helfen können, auch deinen Urlaubs-Heimkehr-Flash zu besiegen:
6 Tipps gegen Urlaubs-Heimkehr-Flash:
1. Frage dich: Worauf habe ich jetzt wirklich Lust?
Das Wichtigste ist erstmal herauszufinden, was du genau jetzt am allerliebsten tun würdest.
Irgendetwas wird es geben, was dir jetzt Spaß bereitet und dich vom Sessel hebt.
Vielleicht fällt es dir sofort ein oder du denkst noch ein bisschen darüber nach.
In zweitem Fall hilft dir diese kurze Übung:
1. Komme zur Ruhe und setze dich gemütlich hin
2. Spüre entspannt in deine Gedanken und Gefühlswelt hinein
3. Schenke dir selbst ein kurzes Lächeln
4. Und atme einige Male tief ein und aus
5. Lasse gedanklich alles los, was du jetzt nicht brauchst.
6. Puste die hinderlichen Gedanken einfach weg
7. Und nun frage dich ganz bewusst: Auf was habe ich jetzt am meisten Lust?
Und schon fällt dir etwas Tolles in den Sinn. Et voilá.
Nun weißt du, was dir gerade und heute gut tun würde und was Spaß bereitet.
du brauchst es nur noch umzusetzen.
2. Mache es dir schön zu Hause
Wenn du leichter daheim ankommen willst, mache es dir so richtig schön, damit du wieder gerne daheim bist. Vielleicht gibt es etwas, das dich stört seit deiner Rückkehr.
Manchmal fällt mir etwas auf, an dass ich mich schon gewöhnt hatte und nach den paar Tagen Urlaub habe ich Abstand dazu. Manchmal sehe ich mein Zuhause mit anderen Augen oder habe durch die neuen Eindrücke den eigenen Geschmack etwas geändert. Oder ich habe Inspirationen erhalten, die umgesetzt werden möchten.
Wenn dich die unausgepackten Koffer stören, packe sie aus oder stelle sie an einen Ort, an dem sie dich erstmal nicht stören.
Vielleicht hilft dir eine schönes Blumen-Arrangement auf deinem Esstisch, um dich wohler zu fühlen. Wenn sich die Jahreszeiten scheinbar plötzlich ändern, du zwei Wochen Sommer erlebt hast und nun von nebeliger Herbstatmosphäre umgeben bist, dann helfen dir vielleicht einige bunte Blumen und Kürbisse. Schaue einfach, was dir räumlich jetzt gut tut.
Oder du setzt dich gemütlich in deine Lieblingskuschelecke und hörst etwas schönes an. Einen interessanten Podcast oder Gute Laune Musik zum Beispiel. Oder liest eine inspirierende Zeitschrift oder bastelst etwas Schönes.
Ein leckerer Tee dazu?
3. Gehe raus in die Natur
Um dich mit deinem Zuhause zu verbinden, es hilfreich, in die Natur raus zu gehen. So kommst du gleich richtig und direkt in deiner Heimat an. Die Natur erdet uns und schenkt uns Urvertrauen und Entspannung. Bringt uns auf positive Gedanken und stärkt unser Immunsystem. Außerdem tut Bewegung gut. Gerade nach einer langen Fahrt. Heutzutage reisen wir schnell von einem Ort an den anderen. Unsere Gedanken und Eindrücke kommen manchmal nicht so schnell mit und hinken etwas nach. In der freien Natur oder im Garten haben wir direkten Kontakt zu unserer Umgebung und verbinden uns viel leichter. Außerdem ist die frische Luft und Sonneneinstrahlung - auch wenn gering - für unseren Körper wertvoll.
4. Verarbeite deine Urlaubseindrücke
Du schwelgst in Erinnerungen und magst sie nicht loslassen, sie fühlen sich so schön an und bereichernd?
Dann probiere Folgendes:
1. Teile deine Gedanken mit jemandem. Erzähle deiner Freundin davon oder wem du es erzählen magst.
2. Schreibe alles auf, was dich mental beschäftigt und dir in den Sinn kommt. Du kannst dir ein besonderes Urlaubsbuch erstellen oder einfach auf einem Blatt oder Computer schreiben was dir einfällt. Vielleicht magst du ganz klassisch wie früher, Erinnerungen einkleben.
3. Oder du erstellst gleich ein Fotobuch, dann hast du gleich ein tolle optische Erinnerung. Ich verschenke so ein Buch manchmal an einen lieben Menschen, mit dem ich verreist bin. Habe ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
4. Sortiere deine Urlaubs-Handyfotos. Erstelle gleich einen oder mehrere Ordner, sortiere aus, was überflüssig ist. Und schiebe sie an den langfristigen Speicherort. Vielleicht teilst du den Ordner gleich mit anderen und sortierst die schönen Fotos von deinen Urlaubskontakten gleich mit dazu.
5. Treffe Lieblingsmenschen und erzähle von deinen Erlebnissen
Was gibt es Schöneres, als mit der besten Freundin zu ratschen? Nur sehr wenige Dinge, finde ich.
Treffe dich und teile deine Eindrücke. Erzähle, was in Deinem Kopf vor sich geht und was du Aufregendes erlebt hast. Das hilft dir, das Erlebte leichter zu verarbeiten und zu Hause anzukommen. Außerdem ist es ja auch spannend, was die Daheimgebliebenen erlebt haben in der Zwischenzeit und wo deine Freunde Urlaub gemacht haben. Tausche Neuigkeiten aus und komme dabei auf andere Gedanken.
So kannst du auch die Sehnsucht stillen, wenn du Lieblingsmenschen vermisst hast.
6. Setzte dich nicht unter Druck und erledige deine Aufgaben in Ruhe
Bestimmst gibt es jetzt einiges für dich zu erledigen nach deiner Rückkehr. Musst du wirklich alles sofort erledigen? Oder setzt du dich selbst unnötig unter Druck?
Mir macht nicht jede Tätigkeit immer gleich viel Spaß. Manchmal geht mir etwas morgen leichter von der Hand als heute. Meine Taschen packe ich gerade nebenbei aus. Immer, wenn ich etwas daraus brauche, nehme ich es heraus. Waschbeutel zum Beispiel. Laptoptasche geht auch nebenher. Ich persönlich mag es, wenn die Taschen noch zwei Tage herumstehen, weil sie mich noch an den Urlaub erinnern. Ich weiß, das ist speziell, die Wenigsten mögen das. Ich sehe die Sachen dann nicht als nervige Arbeit, sondern freue mich darüber.
So hast du bestimmt auch Tätigkeiten die dir weniger oder mehr Spaß machen. Finde einfach heraus, welcher Zeitraum für dich gut ist. Egal, was andere denken und was üblich ist. Morgen ist auch noch ein Tag.
Mit diesen einfachen Tipps, fällt es dir hoffentlich leichter, ein Stimmungstief nach der Reise zu überwinden. Schreibe mir bitte gerne deine Erfahrungen dazu.
Nun bin ich ganz neugierig, über deine persönlichen Tricks und Methoden, die dir helfen, zu Hause mental wieder anzukommen. Schreibe sie bitte unten in die Kommentare oder kontaktiere mich persönlich.
Wenn du Fragen zum Thema hast oder in einem Stimmungsloch feststeckst, stehe ich dir gerne hilfreich beratend zur Seite.
Bis bald.
Alles Liebe für dich und habe eine wunderschöne Zeit,
wieder daheim im eigenen zu Hause.
Deine Simone
Liebe Simone,
wunderbar und lebendig ge-/beschrieben. Ich konnte sofort nachfühlen wie dein Urlaub und dein erster Tag wieder Zuhause gewesen war.
Das Gefühl vor dem Urlaub kenne ich übrigens auch sehr sehr gut!
Die Idee einen Blog zu machen finde ich toll. Überhaupt bist du ein toller Mensch u eine ganz tolle Frau und ich bin sehr glücklich mit dir befreundet zu sein.
Alles Liebe deine Sabine